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Der 28. September gilt international als der Tag der Informationsfreiheit. Heuer wurde er erstmals auch in Österreich begangen. [ursprünglich erschienen für kurier.at – und das vermaledeite WordPress haut mir ständig meine Infografiken raus. Die müssen Sie eben dort nachlesen.]

Den Internationalen Tag der Informationsfreiheit, den sogenannten “Right To Know Day”, gibt es seit zehn Jahren. Seine Geburtsstunde feierte er in Bulgarien, inzwischen wird er in vielen Ländern der Welt begangen, um das Bewusstsein für ein mancherorts stiefmütterlich behandeltes Bürgerrecht zu schaffen: das Recht auf freien Zugang zu Behördeninformationen.

“Mehr noch als ein Bürgerrecht: Es ist ein grundlegendes Menschenrecht”, sagt Menschenrechtsaktivistin Helen Darbishire. “Dazu gibt es ein eindeutiges Urteil des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.” Auch die EKMR (Europäische Kommission für Menschenrechte) führt das Recht auf Information in Artikel 10 der Menschenrechtskonvention. Es sei untrennbar mit dem Recht auf Meinungsfreiheit verknüpft, so die Gründerin der Menschrechtsorganisation Access Info Europe: “Um mein Recht auf freie Meinungsäußerung überhaupt wahrnehmen zu können, brauche ich Information. Um zu kommentieren, was meine Regierung tut, muss ich erst einmal wissen, was sie tut!”

Darbishire war am Freitag direkt von einer Transparenz-Sitzung des Europaparlaments nach Wien gekommen, um hier über die Position Österreichs im internationalen Vergleich zu sprechen: Diese ist gelinde gesagt dürftig, was Informationsfreiheit anbelangt. Von 89 Ländern mit Transparenzgesetzen hat Österreich das schwächste. “Ein paar Rahmenbedingungen sind da”, meint Darbishire tröstend, “Aber da ist noch viel Platz nach oben.”

Oben – das ist dort, wo man Serbien findet. Hier sind die Regelungen am fortschrittlichsten. “Das ist ein Gesetz auf dem Papier, das heißt noch nicht, dass es auch so exekutiert wird ”, relativiert die Menschenrechtsaktivistin. Dennoch: Es sei erstaunlich, wieviel Information etwa Journalisten dort sammeln könnten.

Amtsgeheimnis vs. Auskunftspflicht

Davon könne man in Österreich nur träumen. Zwar steht den Bürgern gemäß §2 des Auskunftspflichtgesetzes ein Recht auf Auskunft zu, durch die Verankerung des Amtsgeheimnisses in der Verfassung, wird dieses Recht jedoch massiv beschnitten. “Die Auskunftpflicht gilt nur, wenn das Amtsgeheimnis nicht verletzt wird. Und Letzteres steht in der Verfassung. Es ist eine Katze, die sich in den Schwanz beisst”, erklärt Josef Barth (Forum Informationsfreiheit) das typisch österreichische Paradoxon.

Beispiel gefällig? Nach Christoph Leitls berühmt-berüchtigtem “Abgesandelt-Sager”, sprang ÖVP-Chef Spindelegger dem Parteikollegen zur Seite und zitierte eine Studie des Finanzministeriums, wonach durch Konzern-Absiedelungen zwischen 2008 und 2012 ein Steuerausfall von 1,26 Mrd. Euro entstanden sein und 70.000 Arbeitsplätze verloren gegangen sein sollen. Die Medien griffen das Thema auf, ein umfangreicher Beitrag im Ö1 Mittagsjournal nannte auch die betroffenen Firmen, wie etwa Kapsch.

Barth: “Uns hat interessiert, wo diese Zahlen her sind und wir haben beim Finanzministerium nach der Studie gefragt.” Die Auskunft wurde indes mit Hinweis auf das Amtsgeheimnis verweigert. Die Begründung: Da Namen von Unternehmen genannt würden, könne man die Studie aus Rücksicht auf diese Unternehmen nicht veröffentlichen. “Das wirft schon einige Fragen auf”, meint der Transparenz-Aktivist, “Entweder hat jemand Informationen gesetzwidrig ausgeplaudert – die Namen waren schließlich auf Ö1 zu hören – oder es wurde gesetzwidrig Auskunft verweigert.”

Korruption präventiv verhindern

Dass eine Kultur des Unter-Verschluss-Haltens hoch problematisch ist, haben nicht nur die Affären der jüngeren Vergangenheit gezeigt.

“Österreich hat zwei Probleme, die virulent sind: Ein Korruptionsproblem und ein Transparenzproblem”, sagt Enthüllungs-Journalist Kurt Kuch in seinem Unterstützervideo für transparenzgesetz.at: “Die beiden sind untrennbar miteinander verbunden. Wenn man ein Transparenzgesetz ermöglicht, dann ist das ein aktiver Beitrag, um das Korruptionsproblem effizient zu bekämpfen.” Puls-4-Informationschefin Corinna Milborn ergänzt: “Der Effekt ist schon ein präventiver: In dem Moment, wo man in Österreich wüßte, dass öffentliche Geldflüsse ins Internet kommen und nachsehbar sind, würde Korruption extrem zurückgedrängt werden.”

Autorin Katharina Schmidt (“Die Akte U – Das Protokoll des Untersuchungsausschusses”) sieht das ähnlich: Affären wie Buwog, Telekom oder Swap hätten durch ein Transparenzgesetz zwar nicht verhindert werden, man hätte aber viel früher eingreifen können: “Jemand, der sich auskennt, kann dann schneller aufschreien.”

Am Bewusstsein für all das mangelt es nicht. Barth: “Wir mussten nicht sehr viel argumentieren. Das Grundempfinden war da, dass es zu wenig Transparenz in Österreich gibt.” Allein an der Durchführung happert’s. Am 22. Mai 2013 haben die Koalitionsparteien beschlossen, das Gesetz zum Amtsgemeimnis zu ändern – passiert ist bislang nichts.

Paradebeispiel Sumsigate

Und das, obwohl der Initiative Dank eines “unfreiwilligen Elfers” (Barth) geradezu ein Lehrbeispiel in den Schoß fiel. Stichwort: Sumsigate. “Die Informationsfreiheit ist die andere Seite der Pressefreiheit – und just am Tag der Pressefreiheit hat sich Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich unter Berufung auf das Amtsgeheimnis geweigert, Auskunft darüber zu geben, wieviel Pestizide in Österreich versprüht werden.”

Aber immerhin: Inzwischen hätte man es geschafft, das Transparenzgesetz in jedem Wahlprogramm zu verankern. Nun gelte es, darauf zu schauen, dass die Umsetzung auch nach der Wahl wirklich eingehalten wird.

Gast-Referentin Darbishire ermutigt: “Es gibt auch andere Länder, bei denen es erst kürzlich soweit war. Auch der Yemen verabschiedete sein Gesetz erst 2012. Meine Botschaft ist: Österreich ist hinten nach, aber es ist nicht zu spät. Wake up and see what is happening in the world around you, Austria!

Mehr zum Thema

Was die Parteien zur Abschaffung des Amtsgeheimnisses sagen, können Sie auf futurezone.at nachlesen, eine detaillierte Aufschlüsselung nach einzelnen Politikern finden Sie hier.

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Marina Weisband, Ex-Geschäftsführerin der deutschen Piraten, im KURIER-Interview über zu hohe Erwartungen, vergebene Chancen und die Zukunftspläne ihrer Partei. [ursprünglich erschienen auf kurier.at]

KURIER: 2,2% bei der Bundestagswahl. Frau Weisband, was ist denn da passiert?

Marina Weisband: Wir sind in Deutschland sehr hoch gehypt wurden. Wir standen zwischendurch in Umfragen bei 12%, was einer Partei wie uns einfach noch nicht angemessen war. Es gab überhöhte Erwartungen an uns, dass wir jetzt kommen und alles besser machen, alles retten. Und dann trat der gegenteilige Effekt in Kraft, dass man nämlich gesehen hat: Die können ja gar nicht alles retten. Dadurch sind wir sehr stark abgestürzt. Klar – je höher man gehypt wird, desto tiefer stürzt man auch. Die realistische Erwartung an uns wäre gewesen: Wir sind eine kleine Oppositionspartei im Parlament, wir stellen die richtigen Fragen, wir machen transparent, was in Gremien passiert, wir beeinflussen die Prozesse halt ein bisschen, die Nation retten wir nicht.

Erwartungshaltung ist ein Fehler der anderen. Welche Fehler lagen bei den Piraten?

Wir standen uns selber ein bißchen im Weg. Sobald wir die viele Aufmerksamkeit hatten, haben wir gedacht, oh jetzt müssen wir perfekt sein, jetzt dürfen wir keine Fehler machen. Aber wenn man keine Fehler macht, kann man auch nichts Neues entwickeln. Dabei ist es gerade unsere Stärke, Dinge auszuprobieren. Ich glaube, das haben wir kurz vor der Wahl vergessen. Und wir haben kurz vor der Wahl auch nichts wirklich Mutiges mehr beschlossen, sondern immer wieder Kompromisse gemacht und versucht, uns ganz an den Spielregeln der Großen auszurichten.

Es gab bei Ihnen keinen Personenwahlkampf. Sie selber waren aber – bevor Sie die  Bildungskarenz angetreten haben – als Person höchst präsent. Glauben Sie hat es den Piraten geschadet, den Wählern keine derartige Identifikationsfigur mehr anzubieten?

Ich weiß, dass Menschen eher ein Image wählen als ein Wahlprogramm, aber das heißt nicht, dass ich das richtig finde. Wenn ich bei etwas mitspiele, nur weil es normalerweise so funktioniert und ich mir dadurch Chancen auf Macht verspreche, dann bin ich ja selbst Teil des Problems. Wir haben auf einen Personenwahlkampf verzichtet, genau weil wir der Ansicht sind, wir sollten Menschen dazu bringen, sich mit den richtigen Inhalten auseinander zu setzen.

Inhalte wie “Ein Wombat für jeden Haushalt”?

Wombats sind ein wichtiger Teil unseres Wahlkampfs gewesen, denn sie haben als satirische Aktion die Inhaltsleere von Wahlplakaten aufgezeigt. Teilweise hat die FDP mit Plakaten geworben, die genau das Gegenteil ankündigten, von dem, was die FDP selbst zur gleichen Zeit im Parlament gemacht hat. Etwa gab es ein FDP-Plakat mit einer dunkelhäutigen Frau und dem Slogan “Zwei Heimaten, zwei Staatsbürgerschaften”. Dabei hat die FDP selber gegen die Doppelstaatsbürgerschaft gestimmt. Oder Plakate für die Gleichstellung der Homo-Ehe, gegen die die FDP ebenfalls selbst gestimmt hat – buchstäblich ein Monat vor dem plakatieren dieser Plakate. Da finde ich: Wir können getrost einen Wombat für jeden Haushalt versprechen!

Ihr Vorsitzender Bernd Schlömer ist allerdings nach der Wahl zurückgetreten. Wer folgt ihm nach?

Das weiß ich nicht. Katharina Nocun bleibt auf jeden Fall im Vorstand – und sie hat sehr viel Energie und Kampfgeist. Ich weiß aber nicht, ob sie für den Vorsitz kandidieren wird.

Was ist mit Ihnen?

Bei mir ist alles sehr unklar. Die Diplomarbeit, wegen der ich in Karenz gegangen bin, habe ich letzte Woche abgegeben. Aber ich müsste mir erst einmal einen Job suchen. Bei uns sind die Vorstandsämter ja ehrenamtlich. In meiner ersten Amtszeit habe ich BAföG bekommen und hab einen Studienkredit gehabt. Aber jetzt bräuchte ich ein Einkommen. Wenn ich einen Job finde, der die Tätigkeit für die Piraten zulässt, würde ich das gerne machen.

In welcher Funktion?

Vorsitzende würde ich nicht gerne werden. Ich mag schon den Posten der politischen Geschäftsführerin, werde allerdings nicht dafür kandidieren, wenn Katharina Nocun dafür kandidiert, weil ich würde nicht gegen sie antreten. Ich finde sie einfach gut.

Warum nicht Vorsitzende?

Da steht man zu sehr im Mittelpunkt. Ich habe ja einige Zeit erlebt, wie es ist, sehr, sehr im Mittelpunkt der Partei zu stehen. Es ist extrem erschöpfend auf die Dauer. Es erlaubt keinerlei Privatleben, ist geistig und körperlich sehr zehrend. Bis wir nicht professionelle Strukturen haben mit einem Sekretariat und bezahlten Helfern…

In Interviews mit Piraten fällt das Wort “Erschöpfung” immer.

Ja.

Wär es da nicht an der Zeit, das Konzept der Ehrenamtlichkeit zu hinterfragen?

Das wäre es. Wir überlegen das auch seit einer Weile. Vor allem geht es darum Helfer zu finanzieren.

Bekommen Sie Parteienförderung?

Wir bekommen die Wahlkampfkosten rückerstattet. Aber vor ein paar Jahren wurde die Wahlkampfförderung geändert, so dass in erster Linie die großen Parteien profitieren. Den kleinen Parteien geht es schlechter als zuvor.

Etwa 600.000 ist ihr Wahlkampfbudget…

Kann sein. Ich weiß es gar nicht. Die Piraten haben auch Mitgliedsbeiträge, die nicht so hoch sind, haben keine Großsponsoren – und haben dementsprechend ein Budget, mit dem man sehr gut haushalten muss.

Die FAZ beschreibt das Problem des Piraten-Vorstands so: Man muss die Partei führen, ohne dass es jemand merkt.

Genau! Es ist tatsächlich so, dass Piraten eine sehr schwammige Trennung haben zwischen politischen und organisatorischen Aufgaben. Wir haben dieses Credo, dass wir alles basisdemokratisch machen. Das Problem ist: Reine Verwaltungsaufgaben kann man nicht basisdemokratisch machen. An irgendeiner Stelle funktioniert das nicht, wenn nicht einfach jemand kommt und bestimmt: So machen wir das. Gleichzeitig vertragen es die Piraten ganz schlecht, wenn sich einzelne Personen in den Vordergund stellen. Da denken wir als Partei noch nicht politisch genug. Eine politisch versiertere Partei wüßte: Wir haben Leute mit bestimmten Fähigkeiten, die müssen wir fördern und unterstützen. Bei den Piraten herrscht eher der Gedanke vor: “Wieso darf der denn das und ich nicht? Wir sind doch hier alle gleich!” Für ein politisches Programm steht die Basisdemokratie außer Frage. Daran glaube ich. Aber für tagtägliche Verwaltungsaufgaben sollte man einfach jemanden wählen, dem man dann auch wirklich vertraut und Entscheidungen überlässt…

Bernd Schlömer hat den Spagat geschafft?

Bernd Schlömer war so stabil, wie man als Piraten-Vorstand nur irgend sein kann. Er war der einzige, der viereinhalb Jahre im Vorstand geblieben ist, wo sonst – aus gutem Grund – ein jährlicher Wechsel stattfindet.

Warum ist er zurückgetreten? Wegen dem schlechten Wahlergebnis?

Ich glaube, es lag nicht nur daran. Aber ich denke, nach viereinhalb Jahren war er auch einfach erschöpft.

Ah, da ist es wieder, dieses Wort….

Ich würde Bernd Schlömer jedenfalls nicht als schlechten Verlierer betiteln. Es hat auch niemand von den Piraten personelle Konsequenzen gefordert, zumindest nicht prominent.

Wie gut kennen Sie denn die Österreichischen Piraten?

Kaum. Womit ich mich auseinandergesetzt habe, war ihr System der innerparteilichen Meinungsfindung. Die Österreichischen Piraten nutzen Liquid Feedback wie wir – aber im Gegensatz zu uns Deutschen ist es verbindlich. Sie können tatsächlich ihre Beschlüsse damit treffen. Ich hab mich ein bißchen eingelesen, wie es sich bei ihnen damit lebt. Die haben ganz neue Probleme, die wir noch gar nicht haben, zum Beispiel, dass es ihnen schwer fällt, eine Übersicht über ihre Beschlusslage zu behalten.

Jedenfalls: Ich lerne sie heute kennen. Das wird die fünfte Piratenpartei im Ausland, bei der ich dann zu Gast bin.

Wie viel Prozent trauen Sie ihnen bei der Nationalratswahl zu?

Ich muss zu meiner Schande zugeben, dass ich mich nicht wirklich in der österreichischen Politik auskenne.

Aktuelle Schätzungen sehen sie bei 1%.

Die Frage ist eben immer, welches Image eine Partei von sich vermittelt. Bei den Piraten – obwohl sie zukunftsweisende Konzepte haben, die irgendwann die ganze Gesellschaft mitbetreffen werden – ist es immer noch so, dass man uns nur mit den Nerd-Themen wahrnimmt.

Man hat auch das Gefühl, dass die innerparteilichen Prozesse wichtiger sind, als das Ergebnis, das sie letztendlich bringen.

Ja, es gibt Stimmen, die sagen: Warum befassen wir uns andauernd damit, wenn das kein Schwein interessiert von den Bürgern? Es stimmt, dass das heute keinen interessiert. Was wir aber in Wirklichkeit tun, ist, ein Laboratorium zu sein, dafür wie Politik und Demokratie insgesamt funktionieren kann in einer vernetzten Welt. Wir sind damit Vorreiter weltweit, das sehe ich immer bei internationalen Auftritten. Deutschland, Österreich, Italien und Israel – das sind die Piratenparteien, die sich am meisten damit auseinandersetzen, wie Demokratie mit Technik aussehen kann. Die anderen sind da noch lange nicht so weit. Ich meine: Die USA hat unlängst auf einem Kongress, Online-Voting als bahnbrechendes neues Konzept vorgestellt. Also bitte.

Vorher ist das Wort “Nerd-Themen” gefallen. Das stand in ihrem Wahlkampf gar nicht so im Mittelpunkt. Wieviel populäre Themen – oder zugespitzt: wieviel Populismus – kann man sich als Piratenpartei erlauben?

Welche Forderung unseres Wahlkampfs fanden Sie populistisch?

Zum Beispiel das bedingungslose Grundeinkommen.

Das BGE sehe ich als zwangsläufige Folge der wirtschaftlichen Entwicklung unserer Zeit. Das liegt daran, dass wir Maschinen bauen, die uns schwere, monotone Arbeit abnehmen. Es gibt immer weniger Arbeitsplätze, an denen Menschen schuften müssen. Das ist gut. Doch dabei das Ziel der Vollbeschäftigung zu haben, halte ich für rückständig. Das sorgt nur dafür, dass wir immer mehr Menschen in Leiharbeit, in prekäre Jobs, in Halbtagsjobs stecken – und in reine Beschäftigungsmaßnahmen. Gleichzeitig bezahlen wir Menschen nicht, die echte Arbeit leisten, wie zum Beispiel Kinder großziehen oder Verwandte pflegen, offene Software programmieren, Kunst schaffen, mit Jugendlichen arbeiten usw.

Das BGE ist dafür da, hier einen Ausgleich zu finden, der zukunftsfähig ist. Um nicht jedes Jahr aufs Neue um Vollbeschäftigung zu ringen – ein Kampf, der immer schwerer wird, bis wir ihn letzten Endes verlieren werden.

Welchen Betrag stellen Sie sich da vor?

Wir haben ein vollfinanziertes Modell eines Sockeleinkommens vorgelegt: 200.- Euro plus Wohngeld. Das würde zum Leben noch nicht reichen, ist aber der erste Schritt in Richtung eines BGE. Das ist nicht zu verwechseln mit einer Mindestsicherung, es wäre auch kein Ersatz dafür, sondern würde zusätzlich ausgezahlt werden.

Wodurch soll das finanziert werden?

Finanziert wird es durch eine Angleichung unserer Mehrwertsteuer. Wir haben derzeit 7% und 19% und würden die Mehrwertsteuer insgesamt einheitlich auf 19% setzen.

Dadurch wird alles teurer und das BGE hätte viel weniger Kaufkraft…

Wir haben berechnet, dass tatsächlich das, was man bekommt, die Teuerung kompensiert. Außerdem wollen wir eine Finanztransaktionssteuer einführen, die helfen soll das Sockeleinkommen zu finanzieren. Ferner fordern wir die Legalisierung von Marihuana. Das würde zusätzliche Steuern einbringen.

Bei einem BGE würden auch massiv Verwaltungskosten gespart, denn wir haben in Deutschland im Moment 136 Sicherungssysteme, aus denen Menschen Geld beziehen. Wir geben 50% des Sozialetats für die Verwaltung aus. Das BGE hat den Vorteil, dass ein Großteil der Verwaltung wegfällt. Das freigewordene Personal müsste man nicht entlassen. In unserem Modell würden wir die Beamten in Schulen einsetzen, wo Lehrer aktuell von ihren Verwaltungsaufgaben überfordert werden.

Klingt, als hätten Sie Lösungen für alles parat. Gibt es etwas, das die Piraten noch lernen müssen?

Unsere Themen besser zu kommunizieren.

Gutes Stichwort: Sie haben wirklich bewundernswert viel Pressearbeit geleistet. Bei erotischen Tangofotos in der BILD besteht allerdings die Gefahr, dass nicht mehr inhaltliche Themen im Mittelpunkt stehen…

Ich habe mich über das Angebot für ein großes Sonntagsinterview gefreut, weil ich wirklich ein breites Spektrum von Themen unterbringen konnte. Aber dann meldete sich die Fotoredaktion und hat mir lauter furchtbare Foto-Settings vorgeschlagen. Ich sollte in der Badewanne sitzen: “Frau Weisband, das muss ja auch nicht zu sehr sexualisiert srin. Sie können ja auch einen Bikini tragen.”

Das kommt mit Ihrem Image als “die schöne Piratin”.

Genau. Ich fand das wahnsinnig sexistisch. Tango tanzen war eine Grenze, die ich noch ok fand – und ich habe eine Frau als Tanzpartnerin mitgenommen. Das war genau zur Zeit der Diskussion über die Gleichsetzung der Homo-Ehe. Ich dachte: Wenn ihr schon so ein peinliches Shooting mit mir machen wollt, dann soll das Bild wenigstens ein Statement transportieren.

Dennoch geraten bei solchen Fotos oder bei Aussagen, die Sie über ihr Privatleben getätigt haben, politische Aspekte ins Hintertreffen. Die Medien greifen Privates meist lieber auf.

Das ist dann aber eine Verfehlung der Medien! Ich träume von einer Welt, in der ich zum Interview aufkreuzen kann in einem knallpinken, superkurzen Minirock – und über die Europakrise spreche. Und auch wirklich nur zur Europakrise zitiert werde, denn das ist etwas, das tatsächlich politisch relevant ist.

Viel mehr als früher wird es zukünftig Aufgasbe der Medien sein, das Relevante vom Irrelevanten zu trennen. In Zeiten des Internets können die klassischen Print-Medien nicht in Geschwindigkeit mithalten, aber sie sollten mich an der Hand nehmen und mir helfen, zu erkennen, welche Information wichtig ist.

Ich glaube, ich werde die Medien so lange weiter mit Belanglosigkeiten trollen, bis vielleicht irgendwann ein Umdenken stattfindet hinsichtlich dessen, was wirklich relevant ist.

Vielen Dank für das Gespräch!

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[ursprünglich erschienen auf kurier.at, dort auch etwas ausführlicher]

Zwischen zwei Wahlen verliere ich als Bürger jede Macht, etwas zu ändern“, betonte Marina Weisband zu Beginn ihres Vortrags. „Durch die repräsentative Demokratie sind eben nur wenige Menschen tatsächlich in politische Prozesse involviert. Das führt zu einer großen Politikverdrossenheit, vor allem unter den jungen.“

Auf Einladung der Österreichischen Medientage war Weisband, ehemalige Geschäftsführerin und nach wie vor Aushängeschild der deutschen Piratenpartei, in Wien, um über Modelle der Mitbestimmung zu diskutieren. Es ginge ihr nicht um direkte Demokratie, sondern um einen Mittelweg zwischen repräsentativer und direkter. Die Übergänge müssten flexibler werden, so die Piratin.

Online-Elitenbildung

Zwar hätte man Dank des Internets heute ein Forum zur Verfügung, in dem – ähnlich der griechischen Agora – alle Gehör finden könnten, aber: „Man kann nicht die ganze Zeit online sein und über alles abstimmen. Man hat ja auch noch ein Leben außerhalb der Politik!“ Somit würde direkte Demokratie via Online-Votings erst recht wieder zu einer Elitenbildung führen: Ideen würden jene durchsetzen, die es sich leisten könnten, von früh bis spät im Netz zu sein: „Statt einer Machtelite gäbe es eine Zeitelite – und die wäre nicht einmal legitimiert.“

Weisbands Forderung: „Das Beste aus beiden Welten verbinden! Die liquide Demokratie tut genau das: Ich kann meine Stimme direkt nutzen oder sie an einen vertrauenswürdigen Experten delegieren.“ Allerdings: Wer einem anderen seine Stimme gäbe, könne diese jederzeit wieder zurücknehmen, falls sie nicht im gedachten Sinne genutzt wird. „Macht auf (vorab festgelegte) Zeit gibt es in diesem System nicht.“

Basisdemokratie 2.0

Technisch wird diese Form flexibler Bürgerbeteiligung durch eine Software namens „Liquid Feedback“ ermöglicht. Weisband: „Die Anwendungsgebiete dieses Systems sind sehr interesssant. Man kann es – so wie es aktuell in Berlin genutzt wird – für die Meinungsfindung in einer Partei nutzen. Man kann es als direkte Anbindung des Volks an die Legislative nutzen. Oder an Universitäten, um Studierende mitbestimmen zu lassen.“ Auch Schulen könne man via Liquid Feedback demokratisieren, so der Vorschlag Weisbands: „Wir sagen immer, wir wollen Kinder zur Demokratie erziehen, aber in Wahrheit gibt es kein hierarchischeres System als Schulen… Ich halte Liquid Feedback für eine Einstiegsdroge in die Politik.“

Verbindliches Österreich

Lob gab es an dieser Stelle für den österreichischen Ableger der Piratenpartei. In Österreich wird Liquid Feedback verbindlich für Entscheidungen genutzt, in Deutschland derzeit nur unverbindlich. Das würde dazu führen, dass sich in Österreich auch mehr Menschen an den parteipolitischen Prozessen beteiligen, weil sie wissen: Was wir hier entscheiden, hat konkrete Auswirkungen auf das Programm. Weisband: „Die Östereicher sind uns einen Schritt voraus.“

Warum die Basis in Deutschland dann noch ohne Verbindlichkeiten seitens der Parteiführung mitstimmt, hat handfeste Gründe:  „Wenn ich ein verbindliches  Online-System erstellen will, muss dafür gesorgt werden, dass jedes Mitglied jedes andere Mitglied überprüfen kann.“ Erst damit ruht der Prozess auf breiten Schultern, er wird für alle nachvollziehbar, das System kann nicht (bzw. nicht so leicht) manipuliert werden. Das, so Weisband, ginge aber nur, wenn man sich mit Klarnamen registriert – eine Entscheidung, zu der man sich in Deutschland noch nicht durchringen konnte.

Ein Interview mit Marina Weisband über die Situation der Piratenpartei in Deutschland und ihre Einschätzung der Piratenpartei Österreich finden Sie hier.

Marina Weisband auf Twitter: @Afelia

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Am 13. September hatte ich das Vergnügen und die Ehre, Stephen Sondheim für den KURIER zu interviewen. Ja, es ist lang geworden – aber wenn man schon mal so eine Gelegenheit hat, dann muss man’s ja wohl auch am eigenen Blog publizieren. Keine Angst, die emotionalen Passagen, wo ich als lebenslanges Fangirl (vulgo „Sondhead“) den Großmeister zitternd angeschmachtet hab, hab ich eh alle rauseditiert… ;-)

Seit den Tonaufnahmen zur Verfilmung von „A Little Night Music“ (1977) war Stephen Sondheim nicht mehr in Wien. Umso mehr freut sich der Librettist und Komponist auf die Volksopern-Premiere seines Werkes „Sweeney Todd“. Wenn sich Samstag der Vorhang über der schaurigen Kulisse der Londoner Fleet Street am Wiener Gürtel hebt, wird Sondheim dabei sein. Der KURIER traf den Giganten des US-Musiktheaters.

KURIER: Das letzte Sondheim-Musical, das an der Volksoper gespielt wurde, war „Die spinnen, die Römer“, eine turbulente Farce und ein völliges Kontrastprogramm zu „Sweeney Todd“. Wie kann es sein, dass ein und derselbe Mann diese beiden Stücke verfasst hat?

Sondheim: Ich wiederhole mich nicht gerne. Ich versuche, bei jedem Stück Neues zu machen, damit mir nicht langweilig wird. Und das Buch zu „Sweeney“ hat definitiv wie nichts anderes ausgesehen, an das ich mich je heran gewagt hatte. Ich hatte schreckliche Angst davor.

Hatten Sie Angst, dass Sie es nicht schaffen?

Es gibt einen Unterschied zwischen dem Gedanken „Das kann ich nie“ und dem Wissen: „Ich kann das, aber es macht mir Angst.“ Ich glaube, es ist sogar wichtig, in einem Kreativprozess Angst zu verspüren. Denn das bedeutet, dass man sich auf neues Terrain wagt.

Sie gelten als Meister geschliffener Formulierungen und raffinierter Reime. Wie sehr werden Sie unter der deutschen Übersetzung leiden?

Gar nicht. Ich liebe die deutsche Sprache. Ihr Klang passt gut zu diesem Stück. „Sweeney“ ist ja kein zorniges Werk, aber eines von starker Entschlossenheit – etwas, das für mich in der deutschen Sprache essenziell mitschwingt. Allerdings bin ich neugierig, wie all die Silben auf meine Noten passen. Eure Wörter sind ja viel länger als die englischen Gegenstücke.

Lassen Sie sich Übersetzungen zur Kontrolle rückübersetzen?

Das hab ich nur einmal gemacht. Bei einer finnischen Produktion. Aber eine gute Übersetzung orientiert sich ohnedies an der jeweiligen Essenz eines Songs, nicht an oberflächlichen Details.

Wohin bewegt sich das Musical heutzutage?

Ich nehme niemals eine Vogelperspektive ein. Außerdem lässt sich das nicht so linear beantworten. Es bewegt sich in viele Richtungen, das macht es ja so interessant.

Aber es wird viel über eine Krise des Broadways gesprochen. Empfinden Sie das auch so?

In Wirklichkeit herrscht am Broadway schon immer Krise – zumindest hat er seit der Ankunft des Fernsehens längst nicht die Bedeutung, die er davor hatte. Musicals waren eine der wichtigsten Formen der Unterhaltung. Das sind sie heute nicht mehr.

Die großen Tage des amerikanischen Musiktheaters sind vorbei?

Ich wüßte gar nicht, dass es jemals große Tage des amerikanischen Musiktheaters gegeben hat… Wann soll das gewesen sein?

Gibt es noch richtig erfolgreiche Shows?

Es gibt Shows, die sehr erfolgreich sind und deshalb schon ewig laufen. Das halte ich aber eher für problematisch: Diese Stücke besetzen die Theater zu lange, somit gibt es nicht genug Bühnen für frische, junge Arbeiten.

Apropos junge Arbeiten: Sie waren ein Mentor für Jonathan Larson. Gibt es andere junge Künstler, die Sie schätzen?

Ja, ganz viele. Es gibt aktuell ein wirklich großes Pool an Talenten. Adam Guettel wäre der erste, der mir einfällt. Oder das Composer/Lyricist-Duo Tom Kitt und Brian Yorkey. Auch Michael John LaChiusa, Jason Robert Brown…

Gibt es irgendeinen Stoff, den Sie sich nicht als Musical vorstellen könnten? Sie haben beispielsweise die Ermordung von Kennedy vertont [„Assassins“, 1990 – Anm.] – würden Sie ein 9/11-Musical machen?

Das sehe ich eher als Material für einen Film. Aber ich glaube nicht, dass es irgendeinen Stoff gibt, der sich nicht für Musicals eignet. Ein guter Dramatiker kann ja auch jeden Stoff in ein Theaterstück verwandeln. Man muss nur einen Weg finden, ihn in die Sprache des Theaters zu übersetzen. Ich beginne aber nie mit einer Idee, immer mit einer konkreten Geschichte. Klar gibt es Leute, die von einer Idee ausgehen, etwa „Ich will ein Musical über Terrorismus scheiben“. Das mache ich nicht. Ich beginne mit einem Charakter oder einem Handlungsfaden.

Lieber Adaptierungen oder Originalbücher?

Da hab ich keinerlei Präferenzen. Eine Adaptierung ist spannend, wenn sie über das Ausgangsmaterial hinausgeht oder es für etwas ganz anderes nutzt, z.B. “Carousel” von Oscar Hammerstein, das auf Molnars Liliom basiert. Da ist mit der identen Story ein komplett anderes Stück entstanden. Als sich Ingmar Bergman “A Little Night Music” angeschaut hat, dem sein Film „Das Lächeln einer Sommernacht“ zugrundeliegt, hat er gesagt: “Deine Show und mein Film haben überhaupt nichts miteinander zu tun – mit Ausnahme der selben Handlung.”

Mir gefällt ihre Version viel besser…

Wirklich? Oh, ich liebe diesen Film!

Ihr berühmtestes Lied – „Send In The Clowns“ – stammt auch aus „A Little Night Music“. Ein Kollege würde gerne wissen: Wer sind die Clowns heute?

Die sitzen alle in Washington und machen unser Land kaputt.

Sie liefern mir ein gutes Stichwort. Wenn Sie an die Occupy-Wallstreet-Bewegung denken, daran, dass 1% der Amerikaner 38% des Vermögens besitzen, während die berühmten 99% oft nicht einml eine Krankenversicherung haben… Denken Sie, dass „Sweeney Todd“ heute eine größere Relevanz und Aktualität hat, als zur Entstehungszeit?

Relevanz ist ein Wort, das ich nie verwende. Zumindest nicht in diesem Zusammenhang. Relevant sind für mich die Charaktere und die Geschichte, nicht das Thema eines Stückes.

Aber ihr Kollaborationspartner Hal Prince meinte einmal, „Sweeney Todd“ wäre ein Stück über die Ohnmacht in einer Zwei-Klassen-Gesellschaft…

Ja, das ist, was Hal Prince glaubt. Ich sage das nicht. Für Hal ist es wichtig, dass es um etwas geht, aber es geht um nichts. „Sweeney Todd“ ist eine wunderschöne Geschichte und ich wollte den Zuschauern richtig Angst einjagen. Ich bin ein großer Fan von Horrorfilmen. Das Stück soll keine politische Aussage transportieren. Hal interpretiert Stücke gerne politisch, meine Absicht war das nicht.

Es geht aber doch um etwas. Sie haben gesagt, es wäre ein Stück über Besessenheit.

Ja, das ist es. Aber Besessenheit ist ein Charaktermerkmal. Keine abstrakte Idee.

Sie haben also gemeinsam mit Hal Prince eine Show auf die Bühne gebracht – aber in Wahrheit jeweils eine andere?

Wir haben das Stück ja nicht gemeinsam geschrieben. Er musste mit dem Material arbeiten, das ich ihm gegeben habe. Ein Regisseur ist Interpret, nicht Schöpfer eines Werkes. Wie er es dann interpretiert, ist seine Sache. Man darf Regisseure nie zu sehr am Buch mitwirken lassen.

Wieviel von „George“ steckt in Stephen Sondheim?

Nicht sonderlich viel. James Lapine und ich waren fasziniert von dem Seurat-Gemälde „Un Dimanche d’été à L’Ile de la Grande Jatte“ – und von all den Figuren in diesem Gemälde, davon, was sich zwischen ihnen abspielt oder eben nicht abspielt, denn sie schauen einander nicht an. Keiner der Porträtierten hat Blickkontakt zu irgendeiner anderen Figur auf dem Bild.

“Weil die zentrale Person fehlt”, meinte Lapine. “Wer denn?”, fragte ich – und darauf Lapine: “Der Maler.”

Aus dieser Situation heraus, ist das Werk entstanden. Es handelt von der Beziehung eines Künstlers zu der Welt, die er erschafft und in der er sich bewegt.

Ja, ich bin Künstler. Also natürlich gibt es da Parallelen. Aber keine besonderen Spezifika. “Finishing the hat” ist für mich ein persönliches Lied, aber ich glaube, “Finishing the hat” ist für jeden nachvollziehbar, der jemals ein kreatives Werk geschaffen hat.

Sie haben einmal Benjamin Britten als großen musikalischen Einfluss genannt. Warum?

Ich liebe seine Musik. Wenn ich eine Partitur schreibe, kommt es oft vor, dass ich die Einflüsse anderer Komponisten heraushöre. Es gibt einige Lieder in „Sunday In The Park With George“, bei denen ich mir nachträglich denke „Jö, das klingt wie Benjamin Britten“. Aber zum Zeitpunkt des Schreibens war das keine bewusste Entscheidung.

Welche anderen Künstler haben Sie musikalisch beeinflusst?

Am meisten sicherlich Ravel. Und Harold Arlen.

Welche Musik hören Sie privat?

Alle Arten von klassischer Musik. Ich entdecke gerne Musik, die ich noch nicht kenne. Ich habe ein Abonnement bei “Records International”, die importieren Musik aus der ganzen Welt – von Finnland bis Südamerika. Klassische Konzertmusik, die man sonst nie zu hören bekommen würde… Das finde ich hoch spannend.

Das beste Musical, das je geschrieben wurde?

„Porgy und Bess“. Zuerst kommt „Porgy und Bess“ und dann kommt lange nichts.

Haben Sie ein Lieblings-Sondheim-Musical?

Nein. Ich mag jedes aus anderen Gründen. Aber ich bin schon oft gefragt worden, welches meiner Musicals ich auf eine einsame Insel mitnehmen würde und das wäre “A Funny Thing Happened On TheWay To The Forum”. Das ist immer lustig, ich schau mir das immer wieder gern an.

Gibt es ein Werk, das Sie bereuen?

Aber ja! Ich habe mit Richard Rodgers ein Musical geschrieben namens “Do I Hear A Waltz?” – Das Stück war zwar ganz okay, aber ein bisschen unnötig. Ich hatte das Gefühl, ich hab meine Zeit verschwendet.

Woran arbeiten Sie gerade?

Donnerstag hat in London die Verfilmung von „Into the Woods“ begonnen. Mit Meryl Streep als Hexe und Johnny Depp als bösem Wolf. Regie führt Rob Marshall, der auch „Chicago“ von Kander und Ebb verfilmt hat.

Um bei Ihrer Metapher zu bleiben: Is there a hat you still need to finish?

Ja. Ich habe ein neues Stück begonnen. Aber Thema und Titel werden noch nicht verraten.

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Kalt

– Bei mir ist es so kalt.
– Hast du denn noch gar nicht die Heizung aufgedreht?
[empört] Bist du deppat!? ES IST AUGUST!!!!
– Es ist September.
– Oh.
– …
[Nicole rennt Heizung aufdrehen]

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