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Meine Schwester

Nach der Papa-Beschreibung zur Probeschularbeit hat sich #kind1 jetzt ihre Schwester vorgeknöpft. Ich geb das hier mal kommentarlos – und ebenfalls mit Original-Orthographie – wieder. Das gespiegelte Smiley steht auch so auf ihrem Zettel. Ich hab mir bloß erlaubt, den Namen abzukürzen, damit sie sich in der Pubertät leichter davon distanzieren kann ;)
Ach ja: Den letzten Satz mag ich am liebsten.

Meine Schwester

Meine Schwester heißt M. und sie ist 6 Jahre alt. Sie ist groß für ihr alter. Ihr gesicht ist oval und ein bißchen gebräund. Die Haare von M. sind blond und klenzen. Sie hat ofene Haare. Die Augenfarbe von M. ist blau und sie hat einen schönen blik den sie immer bei mir anwendet. Ich finde, dass sie von mir die Sommersprosen ein bißchen geerbt hat.

M. teilt sich mit mir das Zimmer. Ihre Hobbys sind Rad fahren und schwimmen obwol sie eigentlich auch NERFEN als HOBBY hat (-: !

Am liebsten isst sie Fusselie mit oder ohne kese sose. Sie will am liebsten Tiererztin werden. Ich wünsche M. viel klück in der Schule.

M. ist meine Schwester, deshalb habe ich sie manchmal sehr lieb.

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Seit Samstag bin ich süchtig auf die Rosmarin-Foccacia von Paolo’s. Am Samstag war nämlich Foodcamp in Wien, sprich: ein Barcamp rund ums Thema Anbauen, Kochen, Essen, Genießen… – und da gab’s auch jenes duftende Objekt der Begierde, wegen dem ich heute extra zum Westbahnhof gefahren bin. (Von wegen „Aber die Kinder wollen Spaghetti, lass uns doch…“ – Die Mama wollte Rosmarin. Das ist die ungeschönte Wahrheit.) But I’m getting ahead of myself.

Also. Foodcamp in Wien. Feine Sache! Und zum Glück gibt’s rundum schon ein paar Berichte, etwa bei The Stepford Husband. Dazu schöne Fotos von Roman Sindelar [Anm.: Verdammt, den kenn ich von wo. Von wo kenn ich den bloß?]
Die beiden Organisatorinnen Dani Terbu (of Frühstückerinnen-Fame) und Nina Mohimi (= ein Drittel der Foodisten) haben in den letzten Wochen die Entstehung der Veranstaltung wunderbar auf einem eigens eingerichteten Foodcamp-Blog dokumentiert. Somit kann ich mir uns das Herunterbeten sämtlicher Eckdaten ersparen. Hier geht’s nur mehr um das, was ich am Samstag als Inspiration mit nach Hause nehmen konnte.

Und inspirierend war’s allemal! Wo, wenn nicht auf einem Foodcamp kann man so schöne Sätze hören wie „Das penicilinum roqueforti ist der Big Player beim Schimmelkäse“ (Sarah Satt bei ihrem Vortrag über selbstgemachten Rohmilchkäse). Oder „Pasteurisierung ist kein Wunschkonzert“ (Christian Müller-Gutenbrunn, ebenda). Ich weiß jetzt, dass Käse ein Lebensmittel ist, das per se niemals schlecht wird, es ändert sich bloß die Art der Schimmelkultur. Einzige Ausnahme: Der Käse wird in einem schmutzigen Kühlschrank gelagert, in dem fremde Bakterien überspringen können. Einwurf aus dem Publikum: „Wann gilt ein Kühlschrank als schmutzig?“ – Antwort von Christian Müller-Gutenbrunn: „Schmutzig ist jeder Kühlschrank, in dem noch etwas anderes außer Käse lagert!“ Hmmm. Houston, we have a problem…

Dafür weiß ich jetzt auch, dass es „milbengereiften Käse“ gibt: Käse, der von Milben gegessen, verdaut und ausgeschieden wird, wodurch er seine besondere Note erhält. Und wenn ich einmal groß bin, ergreife ich vielleicht den schönen Beruf „Affineur“ (weibliche Form: Affineurin? Affineuse? …?) Der Affineur ist derjenige, der den Käse zwecks Endfertigung mit Schnaps einreibt. Oder mit Rosmarin – da wären wir dann wieder bei meinem aktuellen Spleen gelandet…

Ich hab aber noch mehr gelernt beim #foodvie:

Von Alexandra Palla (Bloggerin auf www.roughcutblog.com und Organisatorin des Ama Foodblog Awards) kommt der Tipp, sich für Hipstamatic das „Foodie Snap Pack“ herunter zu laden, das von David Loftus entwickelt wurde. Der gute Mann ist Jamie Olivers Kochbuchfotograf und hatte wohl Mitleid mit Fotonulpen wie meinereiner, deshalb gibt’s von ihm Linse, Film und Blitz speziell für Handy-Foodfotografie um 79 Cent als Hipstapack. (In-App-Kauf)

Großes Vergnügen: Der Dia-Vortrag von Katharina Seiser (www.esskultur.at) über die New Nordic Cuisine („Es scheint Common Sense zu sein, dass man Flechten frittiert und Pilzpulver drüber streut“). Katharina war im Noma, Kopenhagen, dem besten Restaurant der Welt („solche Wertungen und Listen sind immer mit Vorsicht zu genießen“) und in Fäviken, Nordschweden, in jenem Restaurant, das auf Platz 27 rangiert und gerade „up and coming“ ist. Sie hat Bilder und Erinnerungen mitgebracht; man könnte ihr stundenlang zuhören. Jemand, der seinen Vortrag mit den Worten beginnt „Ich heiße Katharina, war in meinem ganzen Leben noch nie auf Diät und werde es hoffentlich auch nie sein“, hat ja ohnedies bereits gewonnen! Nachsatz „Denn der hier [Blick auf den eigenen Allerwertesten – Anm.] gehört mir und geht niemanden was an.“ Hach, man möchte sie konstant abbussln!

Wer mich kennt, weiß, dass es genau eine Killer-Kombination gibt, bei der ich vor Ehrfurcht flach am Bauch liege: Expertise gepaart mit Leidenschaft.
Am Samstag in der Neutorgasse bewies Katharina Seiser, dass sie beides zum Saufüttern hat! Und als professionelle Kulinarik-Journalistin verfügt sie natürlich auch über das (Fach-)Vokabular, um ihre Leidenschaft in schöne Worte zu kleiden. So war’s wirklich ein Sinneserlebnis, ihr zuzuhören. („Das ist aber jetzt ein bissl gemein, was du da tust“ wirft mein Sitznachbar nach dem siebenten Vorspeisenfoto aus dem Noma ein… aber zum Glück gab’s danach gleich Nuss-Kipferln).

Die mit großem Aufwand von René Redzepi produzierte Spezial-Nachspeise aus dem besten Restaurant der Welt schmeckt – laut Miss Esskultur – übrigens wie Powidldatschgerln. Hat was, oder?

Was noch?
Genau! Ich weiß jetzt, was Sous-vide-Kochen ist (auf Deutsch: Vakuumgaren) und warum man das in der Profi-Gastronomie macht. Peter Putzer (von mundschenk.at) hat’s uns in einem Hands-On-Vortrag erklärt. Alles viel einfacher, praktischer und geruchloser, sagt er. Ich finde: Alles viel unsinnlicher. Aber man muss es ihm lassen – das ist wirklich Geek-Kochen par Excellence (yep, there’s an app for that!). Viel gestaunt und gelacht (nicht nur ich, siehe hier).

Es muss ja nicht gleich ein Bionic Turkey sein, Peter Putzer hat uns Wadschinken mitgebracht, vakuumgegart bei 55 Grad C., einmal 12 Stunden, einmal 24 Stunden und einmal 72 Stunden lang. Wir verkosten die Unterschiede. Tatsächlich, man merkt sie! [Seine Vorbereitungs-Schritte hat er hier notiert.]

Weil der Braten keine schöne Bräunung kriegt, wenn man ihn nur im Plastiksackerl im Wasserbad schwimmen lässt, muss ein Bunsenbrenner her („Ich bin mit dem nicht ganz zufrieden, ein Schweißgerät wäre besser“). Hat was von Science Busters. Ferner gibt’s Dank Sous-vide Methode pasteurisierte Eier – so wird Tiramisu für Schwangere möglich (I like!).

Am Ende gibt’s eine Weinverkostung von YouGrape, bei der ich wieder einmal meine persönliche Champagner-Resistenz bemerke: Ich find das alles im Notfall trinkbar, aber wirklich schmecken tut mir da gar nichts. Dafür – ha! – Goodie Bags für alle. Da war ein Spätzle-Sieb drin. Very cool! „Wir wollten etwas hinein tun, was kaum einer hat und was man sich vielleicht selber nicht kauft“, sagt Veranstalterin Dani.

Ok, Zeit für ein Outing: Es ist mein drittes. Ich gebe immer dem Sieb die Schuld dafür, dass meine Spätzle zusammen kleben und kauf dann lieber ein Neues, anstatt die Teig-durch-die-Löcher-streich-Technik zu perfektionieren. Aber dieses hier sieht richtig vertrauenserweckend aus. Diesmal wird es klappen, da bin ich ganz sicher! (Hüstel.) Ich halt euch auf dem Laufenden…

UPDATE:
Noch während ich das tippe, hat Lisa Stadler ihre bahnbrechende Foodporn-Studie online gestellt. Hat tip to her!

UPDATE 2:
Und Lisa Oberndorfer hat über die Diskussion zum Thema Gesunde Ernährung gebloggt. Die hab ich mir ja erspart. Ich reagier so allergisch auf Heilsversprechen und Doktrinen aller Art. Und nachdem ich eh brav zwei Bücher zum Thema geschrieben hab, hab ich mir selber die Erlaubnis erteilt, diesen Teil des Foodcamps zu stangln :) Hab statt dessen halt noch eine Foccacia beschnuppert…

Meine Bilder vom #foodvie gibt’s hier.

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#foodvie 2012

Hipstamatic-Impressionen vom ersten Wiener Foodcamp, Samstag, 29.9. bei bene, Neutorgasse 4-8. Ich geb zu, seit dem Vortrag von Cliff Kapatais (ebendort) hab sogar ich ein bißchen ein schlechtes Gewissen. Ich hab nämlich keine Ahnung, wo in meinem noch nie verwendeten Freeware-Nachbearbeitungsprogramm überhaupt ein Knopf für Weißabgleich versteckt warat… also für den Fall, dass ich jemals einen suchen würd…
Wurscht
. This’ll have to do. Wer aber Lust auf professionellere Foodcamp-Pics hat, möge sich vertrauensvoll an ein paar der anderen anwesenden Blogger wenden. Empfehle z.B. Jürgen Brandstetters Picasa Stream, The Stepford Husband oder Simply4Friends. Enjoy!

Lieber Jürgen Liechtenecker: Text folgt eh noch!
UPDATE, 23:41: et voilà! ;)

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Mein Papa

Nachdem ich neulich bereits so viel darüber getwittert hab: Hier die zitierte Deutsch-Schularbeitsvorbereitung von #kind1 zum Thema Personenbeschreibung.
Sie selber ist nicht ganz glücklich damit, weil „es sind nur 14 Sätze und wir müssen 15“. Peanuts! Ich finde das trotzdem alles ausgesprochen schön. Ich habe ihre sehr persönliche Interpretation allgemeiner Orthographie beibehalten. Man soll sich da nicht zu sehr vom gesellschaftlichen Konsens unterjochen lassen, find ich…

Mein Papa

Mein Papa heißt Harald und ist ein Erwachsener. Sein körper ist ein bischen klein. Er hat grüne Augen. Mein Papa hat so eine art Klaze. Er hat einen Folbart. Hilfsbereit ist er auch. Er tregt oft weise blusen. Papas Hobby ist Bücher schreiben. Sein Beruf ist Autor. Am Liebsten isst er Reiss. Seine Lieblingsfarbe: grün. Ich wünsche ihm viel erfolk bei seiner abeid. Hunde sind sein lieblings tier. Ich hab in lieb.

P.S. Das mit den Hunden ist hoch raffinierte Stimmungsmache, weil ratet mal, wer einen Hund will… Egal. Ich hab sie jedenfalls auch lieb. #justsaying

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Tagträume

„Fantasie ist nicht Ausflucht. Denn sich etwas vorstellen heißt eine Welt bauen, eine Welt erschaffen.“ – Eugène Ionesco

Also der Ex und ich sitzen bei Fabios. Der Ex hat mir, true story, das Herz gebrochen, als er draufgekommen ist, so eine Dreiecksbeziehung sei einfach nicht sein Ding. Er, sein Ego und ich – da war immer eine(r) zu viel im Raum. Vor einem Jahr hat er deshalb den verzichtbarsten Teil der Gleichung gestrichen. Ziemlich unkompliziert, meint er.

Für mich war’s nicht so unkompliziert, weil er mich zwar gestrichen, aber nicht freigegeben hat. Jeden Tag kam eine SMS und hinderte das waidwunde Herz am Heilen. Nein, der will nichts mehr von mir. Echt nicht. Aber im letzten Jahr hab ich immer erfahren, wenn er sich einen neuen Wasserkocher bei Tchibo gekauft hat (“ein echtes Schnäppchen”) und ob ich meine, dass der Nahost-Konflikt jemals beigelegt werden kann? Kurz: loswerden – ja, loslassen – nein.

Darum sitze ich jetzt auch mit ihm bei … Fabios. Gerade als … Clooney vorbeikommt. Nein, Clooney ist nicht gut. Es muss einer sein, den er cool findet. Okay, wir sitzen bei Fabios und Stephen Hawking rollt vorbei. „Hey Nicole“, sagt Stephen. Der Ex schaut verblüfft. „Super Party letztens in Camp David. Schade, dass du so früh gehen musstest, wollte dich noch was über Zeitdilatation fragen. Aber sag mal: Was läuft denn da zwischen dir und Lenny? War ja kaum zu übersehen.“ „Nichts“, sage ich eine Spur zu schnell. „Kravitz?“, wispert der Ex großäugig. Ich rufe nach der Rechnung, um den peinlichen Moment zu überspielen. „Zusammen oder getrennt?“, fragt der Ober. „Getrennt“, sage ich im Brustton der Überzeugung. Sehen Sie? So geht das! Unkompliziert!

[Herzfrequenz-Kolumne für die WIENERIN 277/ Oktober 2012]

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