Feed on
Posts
Comments

Qualtingers Erbe

Was den Deutschen ihr BILDBlog, ist den Österreichern KOBUK: Ein Stück selbstorganisierte Medienkontrolle. Weil man sich als Leser nicht alles gefallen lassen darf. [Erschienen im WIENER 353/10-11]

Am 3. Juli 1951 versammelte sich die intellektuelle Elite Österreichs am Wiener Westbahnhof. Erwartet wurde der berühmte Eskimodichter Kobuk, ein Literaturnobelpreisträger, der auf Einladung des Pen-Clubs mit dem Zug anreisen wollte, um seine, hier noch wenig bekannten Werke „Einsames Iglu“ und „Verlassener Kajak“ vorzustellen. Auch über andere Projekte wollte er verhandeln, etwa ein Gastspiel der Wiener Eisrevue in Grönland. Aberwitzig, aber witzig. Als der Zug aus St. Pölten einfuhr, stieg ein Mann aus, der trotz Pelzmantel und Kapuze unschwer als Helmut Qualtinger zu erkennen war, und murmelte in breitem Wienerisch „Haaaaaß is!“ – Das hinderte die Arbeiterzeitung nicht daran, noch Tage später über den berühmten Literat Kobuk zu berichten. Andere Zeitungen hatten es en masse im Vorfeld getan. Quellen prüfen? Vermeintliche Fakten nachrecherchieren? Aber geh, wir sind doch in Österreich.

Nun mag das, was man liebevoll Medienposse, etwas ehrlicher aber Fehlinformation nennen muss, heutzutage nicht mehr so charmant inszeniert sein wie in der Ära Qualtinger, vorhanden ist es nach wie vor. Da schreibt etwa Heute: „Laut Statistik passieren vor dem Wochenende die meisten Unfälle mit Personenschaden. Österreichweit sind das 6398 an jedem Freitag – das bedeutet alle vier Minuten ein Crash.“ – Wollen Sie das nachrechnen? Gut: 6398 Crashes, alle vier Minuten einer – ein Freitag dauert also, will man Heute Glauben schenken, 25.592 Minuten, rund 427 Stunden.

„In gewissen Medien gibt es eine gefühlte 50% Chance, dass die Statistiken falsch sind“, sagt Helge Fahrnberger. Gemeinsam mit einer Gruppe Studierender des Instituts für Publizistik und Kommunikationswissenschaft hat er www.kobuk.at ins Leben gerufen, einen Watchblog für die Österreichische Medienlandschaft. Wo etwas nach Fehlinformation stinkt, erschnüffelt es KOBUK, auch gestützt durch Hinweise, die mittlerweile aus der Leserschaft kommen.

Wenn Die Presse aus einer Iraker „Terrorgruppe“ flugs eine „Terrorgrippe“ macht, ist das ja vergleichsweise harmlos, zeigt aber, dass auch sogenannte Qualitätsmedien nicht gefeit sind. So findet sich auf KOBUK etwa das „Infografik-Waterloo“ des Standard: Gezählte 15(!) Fehler in einer einzigen Infografik. Nein, es drängeln sich auf der Erde nicht 51 Menschen auf jedem Quadratmeter… Fahrnberger: „Das sind Schlampigkeitsfehler, die bei Termindruck entstehen. In den Boulevardmedien Österreich und Heute habe ich darüber hinaus das Gefühl, das Interesse ist nicht sonderlich groß, sauber zu arbeiten. Hauptsache man hat eine Story.“

KOBUK versteht sich allerdings nicht als „Österreichisches Dokumentationsarchiv des Journalistenfehlers“. Akribisch-technokratische Fehlerdokumentation ist uninteressant; interessant werden Fehler erst, wenn sie eine Sinnveränderungen ergeben. Wie etwa bei der Kronen Zeitung. „Bei der Krone“, so Fahrnberger, „Da glaube ich inzwischen, dass Fehler nicht immer unabsichtlich passieren, sondern als gezielte Desinformation, als Teil einer Kampagne.“

Als Leuchtturmbeispiel kann man auf KOBUK die Genese einer Krone-Titelstory nachlesen. „Spesen-Explosion im EU-Parlament!“ stand da in fetten Lettern am Kleinformat. Und weiter: „167 Prozent mehr für die eigene Propaganda“. Die Berechnungsgrundlage lässt sich jedoch leicht nachrecherchieren: Die Krone vergleicht 2008 mit 2011. Allein das dünkt ein wenig willkürlich, aber soll sein. 2008 nimmt man jedoch nur die Monate September bis Dezember, während 2011 das ganze Jahr herhalten muss. So kommt man eben leicht auf eine Steigerung von 167 Prozent. Gänzlich absichtslos?

Journalistische Selbstkontrolle, wie sie etwa in Deutschland der Presserat ausübt, findet in Österreich derzeit nicht statt. Es gibt auch keine Möglichkeit, sich gegen die Verletzung von Persönlichkeitsrechten zur Wehr zu setzen, es sei denn, man ist unmittelbar betroffen. Zwar hat sich vor ein einhalb Jahren der „Medienrat“ formiert, als Anwaltschaft für Leser, allerdings kam es in der Zeit seines Bestehens genau zu einer einzigen Verurteilung. Und diese wurde – traurig, aber wahr – durch Fahrnberger & Co. ausgelöst. Starker Kobuk.


P.S. In diesem Sinne: Herzliche Gratulation zur Wahl zum Blog des Jahres auf FM4!

Tags: , ,

Weib 2.0

Weiblich, ledig, tech-affin: WIENER-Kolumnistin Nicole Kolisch verrät Ihnen, wie Sie ein Geekgirl in Ihr Batmobil bringen. Und nicht bloß, um das Navi zu reparieren. [Erschienen im WIENER 353/10-11]

Casanovas Aufriss-Schmäh ist landläufig bekannt: Er sagte den Schönen, sie wären klug und den Klugen, sie wären schön. Der konstruierte Gegensatz vermochte sich über Jahrhunderte zu halten. Erst Melanie Griffith wagte, ihn aufzulösen als sie Harrison Ford ins Ohr hauchte, sie hätte einen Kopf fürs Geschäft und einen Körper für die Sünde. Parade-Blondchen Goldie Hawn war da weniger mutig. Sie hielt ihre MENSA-Mitgliedschaft geheim. Was können, kam nicht gut an. Aber ein Wandel ist im Gange, denn was den Nuller-Jahren ihre Metrosexuellen, das ist den 10er Jahren der Sapiosex. Richtig gelesen. Sapiosexuell – das ist, wer das Bindewörtchen ausgetauscht und aus der Doktrin „g’scheit oder geil“ flugs „g’scheit ist geil“ gemacht hat. Und das Pin-Up der Sapios in unserer zunehmend technisierten Gesellschaft ist – das Geekgirl.

Das Geekgirl (in einschlägiger Literatur oft auch „Girl Geek“) ist per Definition „weiblich, Geek, bloggt, bastelt an Computern rum, programmiert, designt und/oder lebt das Internet.“ Die dickrandige Tina-Fey-Brille ist eher Klischee als Regel, aber hey, jedem Sapio sei seine Fetisch-Fantasie vergönnt! Und damit mir niemand vorwerfen kann, ich konstruiere hier ein verdammt eigennütziges Weltbild, stammen die im folgenden gesammelten zweckdienlichen Hinweise ausnahmslos von Männern, die ihre Vorlieben verraten haben. Ein Geekgirl ist nützlich. Es bringt Ihren Laptop oder Desktop dazu, sich anständig zu benehmen und sollte es selber mal Probleme haben, so weiß es, wie man informierte Fragen formuliert. „Da war plötzlich alles schwarz“ kommt einem Geekgirl nicht über die Lippen. Man muss ihm auch nicht sagen: „Schon mal Stecker ab- und wieder angesteckt?“ Das hat Miss Geek nämlich längst. Die Festplatte hat sie defragmentiert und das Virenprogramm hat sie auch drüber laufen lassen. Selbst wenn nicht jedes Geekgirl die skillz einer „Häckse“ im Cyberspace besitzt, die Basics sitzen allemal. Markus: „Geekgirls sind super, weil sie Humor haben und die richtigen Prioritäten setzen: Neuer Mac geht über neue Heels. Unabhängigkeit und Intelligenz sind einfach anziehend. Geekgirls schauen nicht dümmlich und bitten dich um Hilfe, sie fragen Google.“ – „Außerdem sind Mädchen, die Nintendo zocken und “Batman” lesen einfach von Natur aus unglaublich sexy“, sagt Marcel.

Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, fragen Sie die Auserwählte nach ihrem liebsten Yahoo-Chatroom. Nennt sie einen, dann Finger weg! Echte Geekgirls treiben sich nie in Yahoo-Chatrooms herum. IM- oder Skype-Chats sind aber okay. Mehr noch: Sie sind ein gutes Indiz dafür, dass das Geekgirl Sie mag: Nächtliches Philosophieren im Chat plus tonnenweise Mailverkehr übersetzt sich nicht mit „lass uns einfach Freunde sein.“ Geekgirls lieben Herausforderungen und knifflige Rätsel. Halten Sie sich für eines? Schon mal gut. Aber finden Sie zunächst heraus, welcher Star Wars Charakter Sie sind. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit steht sie entweder auf Han oder Luke. Will sie den einen, während Sie definitiv der andere sind, sollten Sie dem Boardcomputer Ihres X-Wing-Fighters ein anderes Ziel eingeben. Sie sind ja nicht Don Quichote. Ködern Sie ihr Geekgirl mit Verständnis. Geeks verbeißen sich in Details, die Umstehenden oft irrelevant erscheinen. Ein nicht korrekt geschlossener HTML-Tag kann ihrer Holden den Schlaf rauben. Seien Sie mitfühlend – aber um Gottes Willen küssen Sie sie nicht, wenn sie gerade den Endtag sucht! Solange sie Firebug geöffnet hat, machen sie einen Bogen um sie. Heben Sie sich ihre Küsse für später auf. Sie wird sie Ihnen mit mehr entlohnen.

[Dank an Markus W., Marcel Winatschek, Cash Cash und OBN.org]

Tags: , ,

Ich komm jetzt nicht groß dazu, eine Einleitung zu schreiben. Aber heise hat einen guten Bericht über die Veranstaltung und die restlichen Nominierten finden sich HIER. Außerdem steht heute bereits  die Eröffnungsrede von Heinz Wittenbrink und die unfassbar großartige Schirrmacher-Nominierungsrede der Jury-Kollegin Jana Herwig online (die darüber hinaus für das Stage-Event des Abends sorgte, als die eingesendete Tonbandkassette vom Kassettenrekorder gefressen wurde). Anyway, without further ado – das war der Nominierungstext in der Kategorie „Abmahnwahn“ und „Unverhältnismäßigkeit der Mittel“:

„Einer unserer Nominierten, Mathias Döpfner nämlich, führt gerne das Wort Qualitätsjournalismus im Mund. Qualitätsjournalismus, das ist immer das Totschlagargument, wenn es darum geht, Bloggern und Bloggerinnen Kompetenz oder am besten gleich Existenzberechtigung abzusprechen.

Aber der WoLo ist ja auch immer ein Jahresrückblick und im Jahr 2010 – das würde Herrn Döpfner und seine geistigen Brüder gar nicht freuen – kam eines der beeindruckendsten Beispiele für Qualitätsjournalismus von einer Bloggerin. (Das ist zumindest meine Ansicht.) Die Betreffende heißt Manuela Schauerhammer; sie kommt aus Berlin und hat auf ihrem Blog „Manu bloggt“ abartig-grausliche Bauernfängerei-Methoden an Schulen aufgedeckt .

Das war für mich deshalb beeindruckend, weil Qualität auch viel mit Transparenz zusammenhängt und Manu nicht nur das Ergebnis ihrer Recherche, sondern auch den Rechercheprozess sehr genau dokumentiert hat.

Die Folge kam – wie das Amen im Gebet – in Form einer Abmahnung durch die betroffene Firma. Manu soll den Text gefälligst schnell von ihrem Blog entfernen, weil sonst… aber hui!

In ihrem Fall war die Firma der Verlag Ravensburger. Ist aber fast egal, wer’s war, weil Ravensburger, Kleiderbauer, Jako, Jack Wolfskin, Grander Wasser und wie sie alle heißen, ja nur Repräsentaten eines Systems sind, das hinten und vorne krankt.

Nominiert gehört das System des Abmahnwahs und des Klagsfetischismus als solches.

Nominiert gehört die falsche rechtliche Gleichstellung von Massenmedien wie z.B. „Österreich“ mit Blogs wie z.B. dem von Jörg Wipplinger.

Nominiert gehört die methodische Einschüchterung von Bloggern und Bloggerinnen durch Prozesse, die ihre Existenz gefährden, durch Klagen in aberwitziger Höhe. Weil Blogs eben keine Kriegskassa haben, Dank der sie die eine oder andere Klage lässig wegschnupfen. Und weil Blogs – wie Wipplinger so schön formuliert – eine Link- aber keine Rechtsabteilung haben. Das wissen hier im Raum alle, aber außerhalb scheinbar keiner.

Oder sie wollen es nicht wissen, denn es gibt – das verrät ein Blick in Wikipedia – sogar einen Fachausdruck für diesen Klagsfetischismus. “strategic lawsuit against public participation”, kurz: SLAPP. Die Definition lautet “a lawsuit that is intended to censor, intimidate and silence critics by burdening them with the cost of a legal defense until they abandon their criticism or opposition.”

Weil wir aber nur die Ausprägungen des Systems tatsächlich nominieren konnten, nicht das SLAPP-Prinzip selbst, hat sich die Jury entschlossen, eine Nominierung für Kleiderbauer auszusprechen. Kleiderbauer hat heuer wirtschaftlich ausgesprochen erfolgreich, ja geradezu mit Bravour und Grandezza geslappt. Nachdem die Vorjahresnominierten in dieser Kategorie keine Österreicher waren, sind wir stolz und glücklich, nun endlich einen heimischen Slapper nominieren zu dürfen und freuen uns schon auf die vielen Unternehmen, die im nächsten Jahr dem leuchtenden Beispiel Kleiderbauers Folge leisten werden.

Danke schön.“

Tags: , , , , , , ,

Konstantingate

Eine Medienposse und ihre Folgen: Wie ein deutscher Edel-Blogger und ein prominenter Verlegersohn die Gesetze der Ethik im Web auf den Kopf stellen. [Erschienen im WIENER 352 / Dezember 2010]

Die handelnden Personen. Hier: Stefan Niggemeier, preisgekrönte Edelfeder unter den deutschen Bloggern. Stachel im Fleisch der Bildzeitung. Kämpfer für das Gute und Wahre, dabei aber der „nette Intellektuelle von Nebenan“ geblieben. Den mögen wir. Dort: Konstantin Neven DuMont, Verlegersöhnchen, Kronprinz und Vorstand des Imperiums DuMont Schauberg, megamäßiger Big Player in der deutschen Medienbranche. Ferner: Mutmaßlich pathologischer Web-Troll (Holla! Unschuldsvermutung!), zumindest penetrante Quasselstrippe. Letzteres erwiesen. Kurz: Mit 40 könnte man schon besseren Stil haben. Den mögen wir nicht.

Was bisher geschah: Um Weihnachten herum war dem Konstantin fad und er kommentierte ein bisschen, na gut, ein bisschen viel in Niggemeiers Blog. So sehr, dass sich andere LeserInnen belästigt fühlten. So sehr, dass Niggemeier ihm eine eigene „Sandkiste“ einrichtete, auf der sich der Herr Turbo-Kommunikator ungestört austoben konnte. So sehr, dass es in Papas Firma nicht gut ankam. Image-Gau. Geschäftsschädigung. Sie wissen schon. Der interne Rückpfiff ist nicht belegt, aber die Sandkiste blieb ab diesem Zeitpunkt DuMont frei. Oder etwa nicht? Ein Blick auf die IP-Adressen von Kommentatoren ist oft aufschlussreich. Niggemeier blickte und was er sah, wunderte ihn selber: „Ist es denkbar, dass einer der wichtigsten Medienmanager Deutschlands über Monate in diesem Blog unter einer Vielzahl wechselnder Pseudonyme eine dreistellige Zahl von teils irren Kommentaren abgibt, in denen er auf eigene Beiträge verweist, mich und seine Konkurrenz beschimpft, wüste Verschwörungstheorien strickt und seine verschiedenen Identitäten miteinander diskutieren lässt?“ Und all das unter ca. 100 Decknamen? Bis zu 33 Kommentare pro Tag? Besaß denn der arme nicht genug Medien, derer er sich bedienen konnte, um sich zu äußern? Musste er sich dafür als „Glotze“, als „Ordensschwester“, als „Himmlischer Friede“ ausgeben? Oder als seine eigenen Kinder („Oje, der Papi kommt!“)? Ich mein, wie gaga is’n das?

Nun offensichtlich musste er, denn es ging nicht nur um Privatvergnügen. Es ging ums Diskreditieren der Mitbewerber. Systematische Störung. Ist halt schön, wenn der Herausgeber der „Frankfurter Rundschau“ die „Frankfurter Allgemeine“ anpöbeln kann und niemand sieht, dass er’s war. Noch schöner, wenn dann eine vermeintliche Hundertschaft ihm beipflichtet. Me, myself and I. Niggemeier zog die Notbremse und wehrte sich nach Blogger-Art: Er bloggte darüber. DuMont stritt ab. Er war’s nicht, sagt er, da hätte sich wer an seinem Computer zu schaffen gemacht. Warum aber lässt ein Branchen-Titan seinen Computer ungeschützt? Eben. Dass er inzwischen seinen Rücktritt angeboten hat, scheint bei jeder Version berechtigt. Wir freuen uns also alle, dass der Troll besiegt ist. Hach, wenn’s doch so leicht wäre, die Sache mit der Web-Ethik! Denn seit wann hat ein Troll kein Recht auf Datenschutz? Dürfen Blogger ihre Kommentatoren outen?

„Das Recht auf Anonymität gilt unabhängig davon, ob der vermutete Verfasser prominent oder unbekannt ist“, vermerkt Spiegelfechter, „Auch unabhängig davon, ob die Kommentare nun vom Blogbetreiber als anspruchsvoll oder als »teils irr« eingestuft werden.“ Hier also nimmt unsere Posse die überraschende Wendung: Niggemeier, so die Befürchtung, könnte mit seinem „Zwangs-Outing“ ein Exempel statuiert haben, das schlechte Schule machen wird. Wenn nämlich aus vermeintlicher Notwehr Selbstjustiz wird. Wenn Persönlichkeitsschutz dem vermuteten „öffentlichen Interesse“ zum Opfer fällt. Wir kennen das zu Genüge aus Printmedien. In der Blogosphäre kannten wir’s bislang nicht. Ziehen wir uns warm an.

[Dieser Text entspricht der Version im Print-WIENER. Die Fortsetzung der DuMont-Saga kann man hier und hier nachlesen]

Ich hab das BarCamp Wien ja heute früher verlassen und war bei der Bloggerverein-Session von Gerald Bäck und Michael Horak nicht mehr da, aber aus der Ferne senft es sich bekanntlich am besten, daher würd ich hier gern meinen abgeben.

<senf>

Namensvorschlag für einen (österreichischen) Bloggerverein:

„I, Blog“ (Alternativ die übersetzte Variante „Ich, Blog“.)

Das lehnt sich phonetisch nicht unabsichtlich an die Star Trek Next Generation Folge „I, Borg“ an, die als eine der besten NextGen-Folgen EVER gilt. Nun sind die Borg keine positiv konnotierte Community, aber kaum jemand zeigt die Macht kollektiven Handelns so gut wie sie. Gemeinsam sind sie stark – was ja auch Sinn und Zweck eines Bloggervereins sein sollte.

Die Folge „I, Borg“ kann aber noch mehr, denn sie stärkt – bereits im Titel – das „ich“ im „wir“. Es ist die Folge, in der erstmals das Konzept der Individualität Einzug in das Denkgefüge des Borg-Kollektiv hält. Und diese Mischung zwischen einem Bewusstsein für Individualität, für Unabhängigkeit bei gleichzeitigem Handeln als (rückenstärkende) Gruppe dürfte auch der Zielsetzung eines Bloggervereins entsprechen, oder nicht?

Zudem mag ich das Wortspiel, sprich: die Möglichkeit  „Ich Blog“ (oder „I Blog“) auch als „Ich blog“ – als Verb – zu lesen (zumal in einer url, wo Groß- und Kleinschreibung ohnedies wegfällt).

Bloggen wird oft genug als Ego-PR gesehen, da darf durchaus ein „ich“ den Vereinsnamen zieren (Wie hat Michaela Amort unlängst angemerkt: „Wozu würde man bloggen, wenn nicht, um sich wichtig machen zu wollen?“ ;)

Also, mir würd’s gefallen.

</senf>

Tags: , , ,

« Newer Posts - Older Posts »

Transparenzgesetz.at Info-Logo