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Da wollt ich rasch auf die Bergwiesen-Causa antworten und merk: Das geht sich nicht aus in 140 Zeichen :)
Also:

Der von mir sehr geschätze Kabarettist Severin Gröbner zitiert in der FAZ die beiden „leicht flegelhaften, aus der Art geschlagenen Cousins“ Karl Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz, die in ihrer Opernball-Moderation angemerkt haben, Ball-Eröffnungs-Choreograph Ismet Özdek sei „auf einer anatolischen Bergwiese geboren“.

Hab ich ein Problem mit diesem Satz? Kommt drauf an! Meine Gut-Reaction auf Twitter war: Geht ok. Aber beim länger drüber nachdenken, relativiert sich das „ok“, denn es ist massiv kontextabhängig. (Ich hab mir die ORF-Übertragung erspart. Ich kenn daher nur den – bewusst verschärften – Kontext, den Gröbner aufzeigt).

Und genau darüber hab ich jetzt fast eine A4-Seite geschrieben:
In welchem Zusammenhang ich den Satz total in Ordnung find und in welchem er nur zum Kotzen ist. Und wie das so ist mit der Sozialpornographie und dem Chauvinismus im Journalismus. Und was das alles mit den Klassikern der österreichischen Fußball-Kommentare zu tun hat. Und dann hab ich die A4-Seite wieder gelöscht. Basta. Weil die beste Antwort auf den Bergwiesen-Sager liefert Ismet Özdek. Im Interview mit dem BR sagt er „Meine Herkunft spielt hier am wenigsten eine Rolle, weil ich österreichische Tradition weitergebe.“

Und auf Nachfrage von Whatchado spricht Özdek dann sehr offen und lässig über seinen Werdegang. Wenn er sich dabei selber als „geboren im wilden Kurdistan“ bezeichnet, hat das eine Unbverkrampftheit und ein Selbstverständnis, an das die beiden Champagner-seligen Muppets in der Opernloge eh nie herankommen…
Genau deshalb hab ich meinen Kommentar wieder gelöscht: Durch den Özdek-O-Ton, erübrigt sich jeglicher :)

P.S. Tweets embedden jetzt ohne Extra-Plugin. Wie geil ist das denn bitte?

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