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…und das neue Jahr nicht mit Schulden beginnen. Passt: Wäsche hatte ich heuer wirklich mal abgehängt. Und ein paar Schulden zahl ich jetzt und hier am Blog zurück.

Die Vorgeschichte: Letztes Jahr im April hab ich Schirrmi getroffen. Mehr oder weniger zufällig. Na okay, nicht ganz zufällig, sondern im Rahmen einer von ihm bestrittenen Podiumsdiskussion. Seine Sekretärin hatte zuvor meine Interviewanfrage mehrmals abgewimmelt, da bin ich eben zur Veranstaltung gestapft, weil man weiß ja nie, ob nicht doch, man will ja nicht ganz aufgeben, ehschowissen.

Aber in vorauseilender Resignation hatte ich nicht einmal ein Diktiergerät dabei. War ein Fehler, denn das Objekt der Interviewbegierde stand an jenem lauen Abend einfach in der Sonnenfelsgasse rum, schnupperte ein bißchen Frischluft und hat mit mir über Donald Duck, Twitter und die österreichische Medienlandschaft geplauscht. Very charming. In den Arsch hätt ich mich beißen können, ob des nicht vorhandenen Equipments. Aber ich hab’s dann unter Kismet abgetan. Man muss ja nicht immer.

Das war also mein „Brush with Greatness“. Und Schluß. Oder doch nicht ganz? Denn wenige Tage später fand sich eine Ein-Satz-Meldung in meiner Mailbox: Ein gemeinsamer Bekannter, schrieb Schirrmi, ließe mich grüßen.  Ganz sicher bin ich mir, dass ich ihm meine Email-Adresse nicht gegeben hatte. Aber ich bin ja nicht schwer zu googlen und nachdem meine Vorliebe für ältere Semester ohnedies aktenkunding ist, war ich quite intrigued.

Langer Rede kurzer Sinn: Entsponnen hat sich ein minimalistisches Email-Ping-Pong zu interessanten Uhrzeiten; er immer vom iPad aus – ich immer sehr neidig darob, weil damals noch nicht bei uns erhältlich.

Und im Endeffekt sein Vorschlag, ich möge doch mal was über die Wiener Bloggerszene für das FAZ Feuilleton zu Papier bringen. Weil Wien – das ist so Kaffeehaus. So Sachertorte mit Schlag. So Tante Jolesch und Karl Kraus. Da sitzen die Blogger im „Bräunerhof“ wie dereinst Thomas Bernhard.

„Das darf nicht so ernst sein, wie wir Deutschen das machen würden. Ich will Torberg. Können Sie das?“

Ja, keine Ahnung, ob ich sowas kann. Schon gar nicht, wenn ich vor lauter Ehrfurcht (He, es ist das FAZ Feuilleton! I am not worthy!) mein bestes Kanninchen-vor-Schlange-Verhalten an den Tag lege. Und zumal sich mir als Wienerin meine Heimatstadt wohl nicht so sacherttortig-mit-Schlag präsentiert, wie sie es den geneigten Touristen gegenüber tut…

Hab’s dann geschrieben. Hab’s ihm geschickt. Hab (die LeserInnen ahnen das bereits) nie wieder was von ihm gehört. Noch eins für die Kismet-Schublade.

Allerdings: Ich hab damals mein halbertes Umfeld sekkiert auf meinem Kanninchen-vor-Schlange-Trip. Allen voran, die geduldigen Gesprächspartner: Jana Herwig, Gerald Bäck und Christoph Prückner (plus Helfried Bauer, der gemeint hat, ich soll mich nicht anscheissen). Denen bin ich jetzt seit einem Dreiviertel Jahr das Ende der Story schuldig. Und letztlich auch die Story selbst ;)

Hiermit also – wenn auch nimma gar so aktuell – blogmäßig nachgeliefert. Mit meinem nochmaligen Dank und meiner Entschuldigung.

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